Wege zu einer nachhaltig finanzierbaren Patientenversorgung
Das deutsche Gesundheitssystem bedarf gewaltiger Reformen, um für die Herausforderungen der nächsten Jahre und Jahrzehnte – Alterung und Fortschritte in der medizinischen Versorgung – gewappnet zu sein. Die aktuellen Bemühungen auf der politischen Ebene stehen hierzu allerdings in Widerspruch. Die Koalitionsvereinbarung von CDU/CSU und SPD vom November 2005 klammert wesentliche Aspekte zum Thema Gesundheit aus und vertagt die Klärung strittiger Punkte auf 2006. Aber auch dann wird es vermutlich eher darum gehen, wie die Finanzierungslast umverteilt – Bürgerversicherung versus Gesundheitsprämie in der GKV -, weniger aber darum, wie das System effizienter gestaltet werden kann, um mit gegebenen knappen Ressourcen für die Zukunft gerüstet zu sein.
Die Herausforderungen erlauben jedoch keinen Aufschub. Mehr denn je kommt es auf die Leistungserbringer an, effizienzsteigernde Maßnahmen zu entfalten. Die vorliegende Studie trägt dazu bei, indem sie aufzeigt, wie die Ressourcen im Krankenhausbereich genutzt werden, wie sich die wirtschaftliche Situation im Krankenhausbereich darstellt und wie sie sich in den kommenden Jahren verändern kann. Die Vorgängerstudie „Insolvenzrisiken von Krankenhäusern – Bewertung und Transparenz unter Basel II“ der ADMED GmbH Unternehmensberatung Health Care in Köln und des RWI Essen vom November 2004 hat erstmals auf einer breiten Datenbasis die wirtschaftliche Lage deutscher Krankenhäuser im Detail analysiert. Zu diesem Zweck wurde ein Datensatz mit Jahresabschlussdaten von über 200 Krankenhäusern aufgebaut. Die große Resonanz auf diese Studie in Fachwelt, Politik und Öffentlichkeit hat uns bestärkt, diesen Datensatz in Tiefe und Breite weiter auszubauen, um erstens die Analysen aus dem letzten Jahr auf ein breiteres Fundament zu stellen und zweitens zusätzliche Aspekte untersuchen zu können. Mittlerweile beinhaltet der Datensatz 347 Krankenhäuser bzw. 277 Jahresabschlüsse für mehrere Jahre und zusätzliche Informationen aus dem medizinischen Bereich.
Vor diesem Hintergrund haben wir uns für eine Aktualisierung der ursprünglichen Studie mit dem Titel ¿Krankenhaus Rating Report 2006¿ entschieden. Mit diesem Titel möchten wir gleichzeitig andeuten, dass die jetzt vorliegende Arbeit keineswegs den Abschluss darstellen, sondern den Beginn einer Reihe, die in jährlichem Rhythmus erscheinen soll. Wir beabsichtigen, den Datenbestand weiterhin zu pflegen und konsequent auszubauen, ihn um medizinische Informationen zu bereichern und die Qualität stets von neuem zu verbessern.
RWI, 01/2006, 92 S./p., 16 Euro, ISBN 978-3-936454-55-0